Nadine & Manuel: A true love never ends!

Soeben beginne ich die ersten Zeilen für den letzten Hochzeitsblog in diesem Jahr zu verfassen. Dabei habe ich gemischte Gefühle. Den ganzen Tag über als Fotograf eine Hochzeit zu begleiten macht viel Spaß, ist aber auch sehr anstrengend und kräftezehrend. Es kommt die viele Zeit hinzu, welche man im Nachklang für die Bilder benötigt und erst Wochen später ist ein solcher Tag erst wirklich richtig abgeschlossen.

So freue ich mich auch auf die Zeit, wenn es wieder etwas ruhiger wird. Eins ist klar. Die Erinnerung bleibt und diese bereitet mir bei Nadine und Manuel ein Lächeln im Gesicht. Da die Hochzeit am selben Wochenende wie der Schützenmarkt stattfand, ist mir ein guter Vergleich eingefallen. „Am Schluss kommt immer das Feuerwerk"!


Fangen wir jedoch weiter vorne an. Manuel kenne ich schon seit einigen Jahren und ich fand es besonders mutig, dass er vor einigen Jahren mal als Tänzer in einer Tanzshow fungierte und dort viele Zuschauer begeisterte. Ja gut, die Menschen kamen nicht alleine um Manuel zu sehen (oder etwa doch???), aber ein Projekt wird erst dann erfolgreich, wenn alle Mitglieder an einem Strang ziehen und es auch Menschen gibt, die über Ihre Hürde springen. Ich selbst wäre im Leben nicht auf die Bühne gegangen um zu tanzen, wo ich doch so viel damit zu tun habe, wie Dortmund mit Schalke :). Manuel meisterte sich super und für ein Bier danach, ist er sowieso immer zu haben!

Über die Jahre haben wir uns immer mal wieder zufällig getroffen und dann durfte ich endlich auch Nadine kennenlernen. So saßen wir bei einer Hochzeit, welche ich auch als Fotograf begleiten durfte, gemeinsam an einem Tisch und unterhielten uns blendend. Sie war mir von Anfang an sympathisch und zeigte keine Scheu sich „nur" mit dem Fotografen zu unterhalten. Im Gegenteil. Wir fanden gleich einige gemeinsame Themen und ich freute mich über den Abend hinweg, wenn ich kurz eine Pause einlegen durfte und dort auf das gesellige Paar traf. Ich war von Anfang an der Meinung, dass die Beiden einfach zusammenpassen. Besonders als Sie mir von Ihrem gemeinsamen Hund „Jimmy" erzählten, merkte ich, dass sie große Verbundenheit haben. Sie erzählten mit so viel Liebe und Freude über Ihren Hund und schauten sich stets verliebt dabei an. Hier war nichts gespielt und erzwungen, sondern kam von Herzen und aus Überzeugung. Umso mehr freute ich mich, als ich erfuhr, dass Sie mich als Ihren Hochzeitfotografen haben möchten. Dies ist jedoch eine Geschichte für sich und in meiner bisherigen Zeit als Hochzeitsfotograf, einmalig.

Es war September 2014 und ich traf Manuel auf der Michelsmesse in Miltenberg. Ich denke wir waren Beide gut bei Laune und hatten auch schon das ein oder andere Päckchen Magenbrot gegessen :) , äh ich meinte Bier getrunken. Wir begrüßten uns und Manuel kam sofort zu Sache. Er fragte mich, ob ich die Hochzeit der Beiden fotografieren möchte. Ich war völlig überrascht und umarmte ihn, als Zeichen der Gratulation. „Hast also einen Antrag gemacht?", fragte ich Manuel und freute mich schon auf seine persönliche Geschichte. Aber es kam anders :). Manuel sagte, dass er den Antrag erst noch machen muss, jedoch ich auf jeden Fall die Bilder von der Hochzeit festhalten muss. Ich staunte und lachte zugleich, aber gab zur Kenntnis, dass er sich wohl sehr sicher fühlt, dass Nadine „JA" sagen wird. „Ja klar" meinte Manuel. „Ich habe 2 Ideen was den Antrag angeht und Nadine wird auf jeden Fall ja sagen"!. Im Detail erinnere ich mich nicht mehr genau an die 2 Varianten. 1 Variante war jedoch gemeinsam mit Jimmy geplant, welche ich für die Bessere hielt. So gingen wir auseinander mit der Vereinbarung, wenn Nadine ja sagt, verspreche ich dir, dass ich euer Fotograf sein werde! :) Manuel zeigte sich sichtlich zufrieden und freute sich über meine Zusage.
Und so kam es dann auch. Wie ich während dem Shooting erfahren hatte, kam der Antrag dann am 06. Dezember und aus der Kristallkugel gelesen, war Jimmy dabei, Nadine sagte ja und ich am 12- September 2015 anwesend!


Mein Tag begann um 8:45 Uhr und ich begab mich auf die Reise von Dallau nach Waldstetten. Unser Shooting begann mit den letzten Abstimmarbeiten bei der Braut. In rötlicher Atmosphäre schloss Nadine´s Mutti den Reißverschluss am Kleid, half beim Anlegen der Halskette und führte den Fuß zum Brautschuh. Nadine war relativ entspannt und freute sich sichtlich auf den Tag. Manuel kam etwas später hinzu und so schlossen sich beide im Hof des Elternhauses in die Arme. Die ersten Tränen kullerten über die Bäckchen und alle freuten sich für das Brautpaar. Manuel war stolz auf seine bildhübsche Braut und auch Nadine war vom Ansehen Ihres Manuels angetan. Dies war natürlich absolut förderlich vor dem Start in ein erfolgreiches Shooting :)
Die Morgensonne war sehr hell und bei der Fahrt in Richtung Hardheim winkten viele Nachbarn dem Brautpaar zu. Hier merkt man halt doch noch das ländliche Leben. Man freut sich einfach, wenn die Nachbarstochter den Sprung in die Ehe wagt und bei tollem Wetter der Sonne entgegenfährt. Riesige Schilder und Transparente waren im Rückspiegel zu sehen, welche über Nacht am Haus angebracht wurden und zur Überraschung beitrugen. In Hardheim angekommen starteten wir unser Shooting im Bereich des Schlosses. Wie bereits erwähnt strahlte die Sonne mit dem Brautpaar um die Wette und lies so nur wenige Möglichkeiten im Schattenbereich zu. Diesen hatten wir aber voll ausgenutzt. Jeder Zentimeter im Schatten wurde betrachtet und ein mögliches Bild getestet. Bereits im Vorfeld hatten wir über mögliche Locations gesprochen und auch das Schloßareal berücksichtigt. Alles in allem kommt es jedoch dann auf den Tag und die Uhrzeit an, an welchem man die Bilder tatsächlich macht. Hier hatten wir im deutlich schöneren Bereich unseren Schatten gefunden und ganz tolle Bilder sind entstanden. Mir persönlich hat gefallen, dass alles sehr lustig und locker von Dannen ging. Wir hatten sichtlich Spaß beim Shooting und jeder brachte sich mit Ideen ein. Kein Lachen sah wirklich zwanghaft aus und durch den gleichen Humor den wir hatten, konnten wir über viele Momente herzhaft lachen.

Rechtzeitig fuhren wir wieder in Richtung Bretzingen und hielten zuvor beim Steinbruch in Bretzingen an. Bereits im Vorfeld waren Manuel und Nadine vor Ort und konnten sich einige Bilder gut vorstellen. Und obwohl ich anfangs skeptisch war, sind unter vollem Sonnenlicht einige tolle Bilder entstanden. „Hammergut" und mit breitem Lächeln standen die Beiden vor der Kamera und trotzen den Schweißperlen. Zuletzt durfte auch ein Bild mit Jimmy nicht fehlen und so nahmen wir ein erstes Gruppenbild in die spätere Auswahl mit auf. Während dann das Brautpaar noch wenige Minuten entspannte, machte ich mich auf den Weg in die Kirche.


Die Trauung fand in Waldstetten statt, was für mich eine Premiere bedeutete. Noch nie zuvor war ich hier und wurde früheren Worten gleich abgestraft. So oft habe ich schon zu einem Brautpaar gesagt, ihr habt mit Abstand die dunkelste Kirche im ganzen Kreis gewählt. Tjaaaa, da hatte ich Waldstetten noch nicht auf der Karte. Also unterm Strich kann ich nicht wirklich sagen, ob es jetzt nun die Kirche von Höpfingen, Walldürn, Bretzingen oder Waldstetten ist. Fakt ist, dass es jedes Mal aufs Neue eine Herausforderung ist, Bilder sowohl mit, als auch ohne Blitz gut hinzubekommen.
Man muss sich vorstellen, dass Manuel und Nadine direkt nach der Bankreihe, aber noch vor dem Altarbereich Platz nehmen. Ist der Altarbereich voll ausgeleuchtet und kein Millimeter zu dunkel, ist die Sitzreihe danach genau das Gegenteil davon. Das Brautpaar sitzt somit auf der Grenze zwischen Helligkeit und Dunkelheit. Von jedem Winkel um das Brautpaar herum, ändern sich somit die Lichtverhältnisse, was eine veränderte Kameraeinstellung bedarf. Aber jetzt lange genug aus Sicht des Fotografen geschrieben. Die Bilder sind super geworden und Nadine und Manuel werden mit Sicherheit was für sich finden.
Die Zeremonie versuche ich wie immer in wenigen Worten zusammenzufassen. Bereits im Trauheftchen konnte man die Linie des Brautpaares wiederfinden. Das Titelblatt schmückte ein Herz, welches durch viele passende Worte die entsprechende Kontur formte. Gemeinsamkeit, Zukunft und auch JA waren die passenden Worte. Besonders Letzteres wollten nun alle Gäste hören und verfolgten aufmerksam den Worten von Dekan Wolfram Stockinger, direkt nach der Einstimmung durch ein Eröffnungslied. Mit der „Zeit" folgte das Brautpaar auf die „Insel der Gefühle" und dem herrlichen Gesang von Michaela, welche durch Organistin Loni begleitet wurde. So ließ Dekan Stockinger alle Gäste wissen, dass Manuel eigentlich nie still sein kann und es nicht schlimm sei, dass selbst einer voll organisierter Nadine, auch mal ein kleiner Fehler unterläuft. Mit Tränen des Glücks und der Zufriedenheit, folgte die Segnung der Ringe, die Vermählung mit zwei lautstarken „JA´S" und die anschließende Bestätigung. Wie immer wurde abschließend die toll erstellte Traukerze gezündet, während Sängerin Michaela „das Beste" von sich gab und die St.-Justinus-Kirche mit Ihrer Stimme behallte. Natürlich war ich bei jedem Teil der Zeremonie anwesend, aber auch hier und da mal um´s Eck, um nach vielen Bildern aus verschiedenem Blickwinkel zu suchen. Alles in allem war ich sehr zufrieden und konnte selbst dem letzten Song „Oh happy day" aufmerksam folgen. Das Brautpaar feierte klatschend mit den Gästen die Vermählung und folgte den Blütenkindern zur Gardenspaliere. Nadine & Manuel waren sichtlich gerührt und ließen vor den vielen „Handshakes" auch 2 Tauben in die Freiheit zurück.


Ich machte mich aus dem Staub und fuhr schnell nach Hettingen. Noch war der Lindesaal unbegangen und ich sicherte einige Dekobilder. Hier war wirklich kein Fehler zu finden und alles passte hervorragend zusammen. Man konnte sichtlich die farbliche Linie des Brautpaares erkennen und so war auch das tolle Herz wieder dabei und schmückte die Wand. Die Feier fand ich persönlich genauso schön wie die Zeremonie. Alles war sehr locker und ungezwungen und ich denke die Gäste hatten die Eigenschaften des Brautpaares kopiert. Jeder Gast schien Spaß zu haben und fühlte sich wohl. Es fehlte an Nichts und selbst an einen Wickeltisch wurde gedacht. Eine tolle Staffelei zeigte den Gästen die zugeordneten Plätze, großzügig verteilt im Saal.
Ich denke jedes Brautpaar macht sich oft zu viele Gedanken, ob nun wirklich Alles perfekt sein wird. Warum eigentlich? Ich persönlich habe hier noch nie viel Wert darauf gelegt. Mir wäre es egal, ob man sich in einer Wirtschaft trifft, in einem Zelt oder eben in einem Saal. Ob es viel oder wenig Deko gibt, 5-Gänge im Menü oder nur 2. Wirklich wichtig ist durch nur, dass das Brautpaar anwesend ist und man gemeinsam deren Tag des Glücks feiern kann. Es ist einfach schön zu sehen, wenn sich zwei Menschen dazu entschieden haben, den Weg des Lebens gemeinsam zu beschreiten. Es hat ja auch einen Grund, warum man an diesem Tag dabei sein darf. Dieser ist bestimmt in der Großzügigkeit bei einem Geschenk zu finden. Nein. Es sind Freunde und Familie. Genau diese Leute, wo man an solch einem Tag dabei haben möchte. Und so freute auch ich mich sehr, dass ich ein Teil des Ganzen sein durfte. So traf ich auch 2 „alte" Brautpaare wieder und freute mich über die tolle Gastfreundschaft.


Liebe Nadine, Lieber Manuel. Euer Tag war wirklich superschön und es hat mir riesigen Spaß gemacht, euch mit meiner Kamera zu begleiten. Ich denke zwischen uns ist eine tolle Freundschaft entstanden, die wir an diesem Tag weiter ausgebaut haben. Immer wenn ich euch sehe, freue ich mich auf´s Neue, da ihr einfach ihr selbst seid. Nichts schien mir zwanghaft oder aufgesetzt. Dies spiegelt vor allem mich als Person wieder. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch, welcher immer frei heraus spricht, was er denkt und was er fühlt. Genau so kam es mir auch bei euch. Wir haben viel gelacht zusammen und ich hoffe ich kann euch noch viele weitere Lächeln in euer Gesicht zaubern.

Es passte wirklich Alles. Von den frühen Morgenstunden, bis spät in die Nacht hinein, war ich jederzeit gerne euer Fotograf und hoffe, dass euch meine Dokumentation gefällt. An dieser Stelle möchte ich auch die Photobox erwähnen, welche ununterbrochen belagert wurde und wirklich alle Gäste für ein lustiges Bild animierte.

So schließe ich meinen Blog mit meinem Titel. Auf einem meiner Bilder habe ich einen tollen Spruch gefunden. Es war ein Geschenk an euch, welches mit den Worten „ A true love story never ends" geschmückt war. Ich finde dies passt toll zu euerer Beziehung. Ihr habt eure eigene Geschichte geschrieben und so Gott will, wird diese auch niemals enden. Dies wünsche ich euch sehr.

Bleibt wie ihr seid.

Liebe Grüße
André